Die öffentliche Meinung

Grahams Hierarchie der Ablehnung
Grahams Hierarchie der Ablehnung

Die öffentliche Meinung ist ein manipuliertes, aber auch ein manipulatives Gut. Die tanzenden Schatten an der platonischen Höhlenmauer sind die vorgespielte Realität, mit der man eine konstruierte „Pseudo-Umwelt“ dank der Medien erschafft. Wenn es einen Konsens in der Gesellschaft für eine sonst umstrittene Entscheidung gibt, so kann man sicher sein, dass dieser nicht gefunden sondern geschaffen wurde.

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Einleitung

Wenn man die Generation unserer Großeltern, dank einer Umerziehung mit der Schuld steuerte und zu guten Demokraten erziehen konnte, erwuchs in deren Kindern, also unseren Eltern, dank der kritischen Theorie, eine historische Verantwortung. Auch hier konnte man bequem die Massen orchestrieren, denn man hatte ja in der Schule gelernt, dass der Deutsche an allen Schuld ist und wir uns deshalb mehr kümmern und sorgen müssen, aus eben dieser Verantwortung heraus.

Mit blinden Gehorsam folgen alle den Ausführungen und den Ratschlägen der Experten und charismatischer Scharlatane, wie Lemminge denen kein Abgrund zu tief erscheint. Wenn man nun in der Spielpause der Pandemie, ja wir wählen bewusst diesen Begriff, zurückschaut, erkennt man die Techniken der Massenbeeinflussung, auf beiden Seiten. Rationale, kritische und aufgeklärte Menschen mutieren zu Zombies mit einem Kollektivgedanken. Interessant ist es zu beobachten, dass die Lauterbach-, Wieler- und Drosten-Ultras ein und derselben Argumentationskette folgen, die meist in den wüsten Beschimpfungen als "Nazi", "Faschist" und "Querlenker" endet. 

Da nun die Inzidenz und die Auslastung der Intensivstationen nicht mehr wichtig ist, aber getrost zu einer Statistik der Impfnebenwirkungen umgearbeitet werden muss, muss das Volk erneut emotional an ein Thema gebunden werden, sonst denkt es noch über die wirklich wichtigen Themen nach. Es wurden ja sehr radikale Forderungen auf den Spaziergängen, wie "Wir sind das Volk" formuliert. 

Man kann sich das blanke Entsetzten in den Gesichtern, der wenigen Anderen vorstellen, die sich als Vertreter des Volkes verstehen, da erst jetzt die Folgen ihrer Politik mit Inflation richtig prekär werden. Wenn man ein Teil des Problem war, kann es schwierig werden, ein Teil der Lösung zu sein. Zum Glück kann man sich als Politiker gewisser Netzwerke und Techniken für die  Beeinflussung der Massen bedienen. 

"Meinungsmanagement ist kostengünstiger als Gewalt oder Bestechung." Harold Dwight Lasswell

Propaganda

Jeden sollte bewusst sein, dass es schon immer im Interesse der Mächtigen und Herrschenden war, Meinungen zu beeinflussen, um eine Agenda zu verfolgen.

Barnays

Edward Barnays ist mit seinem Werk „Propaganda“ (1928) ist in vieler Munde und einer der bekanntesten Vertreter, der sich mit der Beeinflussung der Meinung des Einzelnen beschäftigt hat:

"Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht unseres Landes ist.
Wir werden regiert, unser Geist wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Menschen, von denen wir noch nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art und Weise, wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Sehr viele Menschen müssen auf diese Weise zusammenarbeiten, um als reibungslos funktionierende Gesellschaft zusammenleben zu können.
Unsere unsichtbaren Gouverneure sind sich in vielen Fällen der Identität ihrer Kollegen im Innenkabinett nicht bewusst.
Sie regieren uns durch ihre natürlichen Führungsqualitäten, ihre Fähigkeit, die benötigten Ideen zu liefern, und durch ihre Schlüsselposition in der sozialen Struktur. Unabhängig von der Haltung, die man gegenüber diesem Zustand einnimmt, bleibt es eine Tatsache, dass wir in fast jedem Akt unseres täglichen Lebens, sei es im Bereich der Politik oder der Wirtschaft, in unserem sozialen Verhalten oder in unserem ethischen Denken, von der relativ kleinen Zahl dominiert werden von Personen - ein kleiner Teil unserer hundertzwanzig Millionen -, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster der Massen verstehen. Sie ziehen an den Drähten, die das öffentliche Bewusstsein kontrollieren, nutzen alte soziale Kräfte und erfinden neue Wege, um die Welt zu binden und zu führen.".

Lippmann

Im Jahr 1922, also nun vor fast 120 Jahren verfasste Walter Lippmann das Standwerk „Public Opinion“. Dieses Buch wurde schnell zum Standardwerk für die Medienwissenschaften, Politikwissenschaften und für die Sozialpsychologie. Lippmann entwickelt die These, dass die eigentliche Wirklichkeit zu komplex für die normale Bevölkerung ist und sie deshalb in einer subjektiven Scheinwelt leben, die von der öffentlichen Meinung und den Medien erschaffen wird:

"Die wirkliche Umwelt ist zu groß, zu komplex und zu sehr im Fluss befindlich, um Menschen direkt zugänglich zu sein."

In unserer immer komplexer werdenden Welt ist kein Wunder, das sich jeder sich eine vereinfachte und voreingenommene "Pseudo-Umwelt" schafft. Die Menschen leben „in der selben Welt, aber sie denken und fühlen in verschiedenen Welten.“

"Der Kern des Arguments ist, dass sich die Demokratie in ihrer ursprünglichen Form nie ernsthaft mit dem Problem auseinandergesetzt hat, das sich daraus ergibt, dass die Bilder in den Köpfen der Menschen nicht automatisch mit der Welt draußen übereinstimmen. (...) Meine Schlußfolgerung ist, daß sie (die englischen Sozialisten) die Schwierigkeiten ebenso vollständig ignorieren wie die ursprünglichen Demokraten, weil auch sie, und zwar in einer viel komplizierteren Zivilisation, davon ausgehen, daß in den Herzen der Menschen auf geheimnisvolle Weise ein Wissen von der Welt existiert, das sie nicht erreichen können. Diese Organisation (der öffentlichen Meinung) betrachte ich in erster Linie als die Aufgabe einer politischen Wissenschaft, die sich ihren Platz als Formulierer im Vorfeld der wirklichen Entscheidung erobert hat, anstatt als Apologet, Kritiker oder Berichterstatter, nachdem die Entscheidung bereits gefallen ist. Ich versuche aufzuzeigen, dass die Verwirrungen von Regierung und Wirtschaft sich verschwören, um der Politikwissenschaft diese enorme Chance zu geben, sich zu bereichern und der Öffentlichkeit zu dienen. Und natürlich hoffe ich, dass diese Seiten dem einen oder anderen helfen werden, sich dieser Chance bewusst zu werden und sie deshalb bewusster zu verfolgen."

Ellul

Sowohl Ellul als auch Lippmann erkennen die Unfähigkeit der Öffentlichkeit an, sich insgesamt eine gebildete Meinung zu bilden. Während Lippmann sich jedoch auf die Idee konzentriert, dass wir die Tatsache akzeptieren sollten, dass es wirklich eine gebildete Elite ist, die unsere Meinungen kontrolliert, konzentriert sich Ellul auf die Tatsache, dass die Öffentlichkeit tatsächlich einen Bedarf an Propaganda hat. Ellul bestreitet die Vorstellung, dass die Öffentlichkeit lediglich ein Opfer der Propaganda ist. Vielmehr stellt er fest:

"Der Propagandist ist keineswegs nur ein unschuldiges Opfer. Er provoziert die psychologische Wirkung der Propaganda, er lässt sich nicht nur darauf ein, sondern zieht sogar Befriedigung daraus. Ohne diese vorherige, implizite Zustimmung, ohne dieses Bedürfnis nach Propaganda, das praktisch jeder Bürger des technischen Zeitalters verspürt, könnte sich die Propaganda nicht verbreiten".

Ellul definiert Propaganda als "eine Reihe von Methoden, die von einer organisierten Gruppe angewandt werden, die die aktive oder passive Teilnahme einer Masse von Individuen an ihren Handlungen herbeiführen will, die durch psychologische Manipulationen psychologisch vereinheitlicht und in ein System eingebunden werden". 

"Sehr häufig wird Propaganda als eine Manipulation beschrieben, die darauf abzielt, Ideen oder Meinungen zu ändern, Menschen dazu zu bringen, eine Idee oder Tatsache zu "glauben" und sie schließlich dazu zu bringen, sich einer Doktrin anzuschließen - alles Angelegenheiten des Geistes. Es wird versucht, zu überzeugen, eine Entscheidung herbeizuführen und ein festes Bekenntnis zu einer Wahrheit zu schaffen. Das ist eine völlig falsche Denkweise: Propaganda noch als das zu betrachten, was sie 1850 war, bedeutet, an einer veralteten Auffassung vom Menschen und von den Mitteln zu seiner Beeinflussung festzuhalten; es bedeutet, sich selbst dazu zu verurteilen, nichts von Propaganda zu verstehen. Das Ziel der modernen Propaganda ist es nicht mehr, Ideen zu verändern, sondern Handlungen zu provozieren. Es geht nicht mehr darum, die Anhängerschaft einer Doktrin zu verändern, sondern den Einzelnen dazu zu bringen, sich irrational an einen Handlungsprozess zu klammern. Es geht nicht mehr darum, eine Meinung zu verändern, sondern einen aktiven und mythischen Glauben zu wecken."

Lasswell

Neben dem Verständnis des Inhalts der Propaganda war Lasswell auch daran interessiert, wie Propaganda die öffentliche Meinung beeinflussen kann. Dabei ging es in erster Linie darum, die Auswirkungen der Medien zu verstehen. Lasswell war besonders daran interessiert, die Auswirkungen der Medien auf die öffentliche Meinung in einem demokratischen System zu untersuchen.

Lasswell untersucht die Auswirkungen von Propaganda auf die öffentliche Meinung und die Auswirkungen der öffentlichen Meinung auf die Demokratie. Lasswell behauptet:

"Die demokratische Regierung wirkt auf die öffentliche Meinung und die öffentliche Meinung wirkt offen auf die Regierung".

Diese Beziehung wird durch die Existenz von Propaganda beeinträchtigt. Aufgrund dieser Propaganda "richtet sich das allgemeine Misstrauen gegen alle Informationsquellen. Die Bürger können sich davon überzeugen, dass es hoffnungslos ist, die Wahrheit über öffentliche Angelegenheiten zu erfahren". 

Auf diese Weise hat Lasswell einen Kreislauf in Gang gesetzt, in dem die Öffentlichkeit die Informationen, die ihr präsentiert werden, nur in begrenztem Maße annimmt und auch Angst davor hat, sie zu akzeptieren. Dennoch sind es diese Informationen, die ihre Entscheidungen im Rahmen des demokratischen Systems beeinflussen und ihnen von der Regierung vorgelegt werden. Dies ist eine interessante Betrachtungsweise der Macht der Medien, die Lippmanns Theorien in gewisser Weise ähnelt.

Die öffentliche Meinung

Ist es nicht interessant, seit wann an der Manipulation der öffentlichen Meinung geforscht wird? Man kann sich sicher sein, dass die Forschung dank der voranschreitenden Technik und der Verwendung neuer Medien, wir eher mehr als weniger beeinflusst werden. Erschreckend ist es jedoch die Ignoranz, dass die Möglichkeit nein eher die Sicherheit der Manipulation besteht.

Wikipedia hat eine interessante Auflistung von Techniken der Propaganda und Meinungsmanipulation. Zur Sicherheit kann man hier seine kognitiven Verzerrungen in seiner Pseudo-Umfeld.

Massenkommunikation und Gatekeeping

In „Public Opinion“ erklärt Lippmann, wie sich unsere individuellen Meinungen von denen unterscheiden können, die in der Außenwelt geäußert werden. Er entwickelt die Idee der Propaganda und behauptet: "Um Propaganda zu betreiben, muss es eine gewisse Barriere zwischen der Öffentlichkeit und dem Ereignis geben". Durch diese Trennung haben die Medien die Möglichkeit, Ereignisse zu manipulieren oder der Öffentlichkeit begrenzte Informationen zu präsentieren. Diese Informationen stimmen möglicherweise nicht mit der Wahrnehmung des Ereignisses durch die Öffentlichkeit überein. Auf diese Weise präsentierte Lippmann im Wesentlichen einige der ersten Ansichten zu den Konzepten der Massenkommunikation von Gatekeeping und Agenda-Setting, indem er die Macht der Medien aufzeigte, den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen zu begrenzen.

gate
Doppelklick

Die erste Studie zum Nachrichtenwert geht auch auf Walter Lippmann aus dem Jahr 1922 zurück, der zehn Elemente wie folgt identifizierte:

  1. Überraschung (oddity)
  2. Sensationalismus
  3. Etablierung
  4. Dauer
  5. Struktur
  6. Relevanz
  7. Schaden
  8. Nutzen
  9. Prominenz (big names)
  10. Nähe (proximity, nearness)

Entscheidungsträger

Barnays hat die Propaganda mit der Erschaffung von Public Relations privatisiert und so einer breiten Öffentlichkeit auch in Friedenszeiten zugänglich gemacht. Wir verdanken Konzernen unseren unstillbaren Hunger am Konsum, das was gerade im Trend ist und die Schaffung von Lobbyverbänden. "Public Relations ist der Versuch, durch Information, Überzeugung und Anpassung die öffentliche Unterstützung für eine Tätigkeit, Sache, Bewegung oder Institution zu gewinnen."

Lippmann hatte am Beispiel der FED schnell verstanden, was es braucht langfristige strategische Ziele umzusetzen. Man braucht verschwiegene, kompetente Einflussnehmer aus den verschiedensten Bereichen: Die Expertokratie, eine auf wissenschaftliche Erkenntnisse gestützte Managerelite solle den Staat leiten. Er forderte die Hegemonie der USA und den Einfluss amerikanischer Konzerne über internationale Konsortien.

what happened next
The American Way

Nach dem ersten Weltkrieg erschuf er dann das, was man getrost den Staat im Staat nennen kann. Politiker, Bankiers, Richter, Unternehmer und Journalisten gründen eine Gesellschaft mit dem Fokus auf „außenpolitische“ Themen. Das „Council on Foreign Relations“ gilt als Vorreiter von „Think Tanks“. Da kann nun eine kleine Gruppe mit genügend Geld, gut vernetzt mit einer ausreichend großen medialen Reichweite schalten und walten. Da diese Gruppe nicht vom Volk gewählt wurde, sind sie diesem auch nicht verpflichtet. Ähnlich kann man auch die Gründung der UN als ein Verbund von nicht direkt vom Volk gewählter Vertreter mit Entscheidungsgewalt über die Zukunft von Staaten und deren Gesellschaften ansehen. 

Das kann schon nicht so schlimm sein:

Nachbetrachtung

Das ist doch nur eine Verschwörungstheorie von irgendwelchen Schwurblern? Ja es ist eine, für alle die, die sich in dem Kokon dieser Pseudo-Umfeld wohlfühlen. Konstruierte öffentliche  Meinungen, ein einheitliches Feindbild und ein gelenkter Wille machen  eben empfänglich die grüne feministische Außenpolitik und einer kaum von Abscheulichkeit zu überbietenden westlicher Kriegspropaganda.  

Eben diesen Personen möchte ich Noam Chomsky empfehlen:

Für alle die keine Zeit haben, empfehle ich den Film:

 

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